Die Lungenfunktion stellt eine Überprüfung der Mechanik und des Gasaustausches dar.

Es wird überprüft, ob eine obstruktive (verengende) oder eine restriktive Lungenerkrankung vorliegt.

Nach maximaler Einatmung atmet der  Patient durch ein Einmal-Mundstück in das Atemrohr so schnell und lange wie möglich aus. Dabei sind mehrere Messvorgänge notwendig. Hiermit können Krankheiten im Frühstadium erkannt und nach Ursache zugeordnet werden. Nach Feststellung einer Funktionsstörung können vorsorgende Maßnahmen getroffen werden.  Weiters werden eingeleitete medikamentöse und physiotherapeutische  Therapien auf ihre Wirksamkeit überwacht.

Die Lungenfunktion im Detail:

Spirometrie (kleine Lungenfunktion):
Dient zur Feststellung einer obstruktiven Ventilationsstörung wie Asthma oder COPD.  Sie eignet sich zur Beobachtung des Krankheits- und Behandlungsverlaufs.

Bodyplethysmographie:
Für eine definitive und sichere Diagnose ist die Bodyplethysmographie unumgänglich. Ein Bodyplethysmograph erlaubt meistens eine schnelle Unterscheidung zwischen eine Verengung der Bronchien und eine restriktive Lungenerkrankung.

Diffusionsmessung:
Messung des Gasaustausches zwischen Alveolen und Kapillaren. Sie ist eine sehr wichtige Methode zur Diagnostik und Verlaufskontrolle von Lungengerüsterkrankungen wie  Lungenfibrose, Sarkoidose, etc.

Die Diffusionsmessung ist in Niederösterreich keine Kassenleistung, die Kosten müssen daher vom Patienten getragen werden

Bronchiale Provokationsmessung:
Feststellung einer bronchialen Hyperreagibilität (Latentes Asthma bronchiale, Spasmus der Atemwege bei Leistungssportler)
Hier wird eine bronchienverengende Substanz inhaliert und es kann so festgestellt werden, ob eine obstruktive  Lungenerkrankung vorliegt. Nach jeder Dosissteigerung wird die Lungenfunktion durchgeführt, um die klinischen Beschwerden des Patienten mit objektiven Messdaten zu untermauern. Verdoppelt sich der  Atemwegswiderstand oder fällt die Einsekundenkapazität um mehr als 20% des Ausgangswertes ab, wird die Untersuchung abgebrochen beziehungsweise beendet und als „ positiv“ bewertet.

Bronchospasmolysetest:
Messung der  Reversibilität bei Atemwegserkrankungen nach Inhalation eines kurz wirksamen bronchienerweiternden Medikamentes (Differenzialdiagnose Asthma bronchiale/COPD). Es wird davor und nach 15 Minuten die Lungenfunktion gemessen und verglichen, ob eine Besserung besteht.

Messung der Atemmuskelkraft
Eine fortgeschrittene Atemmuskelschwäche zeigt sich in der Lungenfunktionsprüfung anhand einer Verminderung der Vitalkapazität. Bei beginnender Schwäche der Atempumpe kann die Vitalkapazität jedoch noch normal sein und empfindlichere Messungen sind erforderlich.
Mit der Mundverschlussdruckmessung lassen sich Einschränkungen der maximalen Kraft bei der Einatmung (Kapazität), sowie eine erhöhte Beanspruchung (Last) der Einatmungsmuskulatur erkennen.

Eine Erhöhung der Last wird bei folgenden Erkrankungen festgestellt:
Asthma bronchiale, COPD, Lungengerüsterkrankungen (Fibrose, Übergewicht, Lungenstauung bei Herzschwäche, Emphysem und Wirbelsäulenkrümmungen).

Eine Verminderung der Kapazität ist bei folgenden Erkrankungen zu erwarten:
Muskeldystrophien, Myopathien,  unbehandelte Schilddrüsenunterfunktion, multiple  Sklerose , neuromuskuläre Erkrankungen wie Myasthenie, amyotrophe Lateralsklerose.

Die wichtigsten gemessenen Parameter sind Mundverschlussdruck nach 0,1 sek (P0,1) und der  maximale Mundverschlussdruck bei der Einatmung (PImax). Dafür sind mindestens 5 kongruente Messungen für P0,1 und mind. 7 Messungen für PImax notwendig.

Die Messung der Atemmuskelkraft ist keine Kassenleistung, die Kosten müssen daher vom Patienten getragen werden.